"Lärmschutzpläne bei Dresdner Bahn sind nicht akzeptabel" - Luczak fordert Tunnellösung im Einvernehmen mit den Lichtenrader Bürgern

Bei einer sogenannten Lärmsimulation des Bundesverkehrsministeriums hat sich Jan-Marco Luczak persönlich ein Bild von den Lärmschutzplänen entlang der geplanten ebenerdigen Trasse gemacht. Der Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordneter kämpft seit Jahren für eine Tunnellösung.
Zu den nun vorgestellten Lärmschutzplänen sagt Luczak: „Wir haben bei der Simulation eine technisch sehr aufwändige, aber leider nicht überzeugende Vorstellung erlebt. Die Mischung von Bahn- und Verkehrsgeräuschen lässt sich schwerlich realistisch abbilden, insofern wurden die Bedenken gegen den drohenden Lärm leider überhaupt nicht entkräftet. Bei der Vorführung sind aber die furchtbaren städtebaulichen Auswirkungen besonders deutlich geworden: Hier wird ein Ortsteil – gerade durch die Lärmschutzmaßnahmen - scharf in zwei Teile zerschnitten. Auch die Pläne mit teilweise extrem engen, geschwungenen und dunklen Unterführungen sind nicht akzeptabel – da traut sich in der dunklen Jahreszeit keine Frau ohne Angst hindurch.
 
Bis 1989 hatten wir eine Mauer um Lichtenrade, jetzt droht eine Mauer mitten durch den Ort. Das stößt zurecht auf harten Widerstand bei den Bürgern. Es geht eben nicht nur um den Lärm, sondern darum, dass ein ganzer Ortsteil entkernt wird, auf der Bahnhofstraße ein Verkehrskollaps droht und die Lebensqualität von 50.000 Menschen in Gefahr ist. Deshalb kämpfen die Bürger seit 18 Jahren für den Tunnel und das unterstütze ich mit voller Kraft.
 
Wir brauchen für ein Bauprojekt, das die nächsten 50 bis 100 Jahre Bestand haben wird, eine Lösung im Einvernehmen mit den Lichtenradern. Ich warne davor, die Proteste der Bürger zu ignorieren: Eine langwierige Klage könnte am Ende zu viel längeren Zeitverzögerungen führen als ein ordentlich geplanter Tunnelbau.“
 
Im Übrigen fordert Luczak erneut ein klares Bekenntnis der Berliner SPD zum Koalitionsvertrag. „Leider hat sich der Verkehrspolitiker der Berliner SPD-Fraktion heute vor Ort erneut gegen eine Tunnellösung ausgesprochen – damit steht er wie zuletzt auch Senator Geisel im offenen Widerspruch zum Koalitionsvertrag. Darin ist klar geregelt, dass das Land Berlin eine Tunnellösung unterstützt und mitfinanziert. Der Regierende Bürgermeister und seine Senatoren sind in der Pflicht, sich im Interesse der Berliner klar für den Tunnel auszusprechen. Die SPD muss endlich aufhören, den Schwarzen Peter an das Bundesverkehrsministerium zu schieben. Ich erwarte ein unmissverständliches Bekenntnis des Landes Berlin pro Tunnel und ein Machtwort von Michael Müller.“